Belegreife
Vor der Verlegung muss der Estrich ausreichend trocken sein, damit Schäden im Bodenbelag verhindert werden. Dieser Zeitpunkt wird als Belegreife bezeichnet. Die Belegreife des Estrichs lässt sich mit speziellen Feuchtigkeitsmessungen überprüfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Unter Belegreife wird der Zeitpunkt verstanden, in welchem der Estrich für die Verlegung des Bodenbelags ausreichend trocken ist.
- Es stehen zwei Methoden zur Verfügung, um die Belegreife des Estrichs zu prüfen.
- Die einzige rechtssichere Methode zur Prüfung der Belegreife des Estrichs stellt in Deutschland die CM dar.
Warum muss der Estrich belegreif sein?
Da frischer Nassestrich Wasser enthält, können beim vorzeitigen Verlegen gravierende Schäden im Bodenbelag entstehen. Die Schäden hängen sowohl vom Bodenbelag als auch von der Estrichart ab. Vor allem Bodenbeläge aus Holz oder Holzwerkstoffen sind sehr empfindlich, weshalb es durch die eindringende Feuchtigkeit zu einem Aufquellen kommen kann. Bei dampfdichtem Vinyl kann die Restfeuchtigkeit aus dem Nassestrich gar nicht erst entweichen, sodass oftmals massive Schäden des inneren Gefüges auftreten.
Belegreife des Estrichs ermitteln: Die Prüfmethoden
In Deutschland ist bislang nur die Calciumcarbit-Methode (CM) zur Ermittlung der Belegreife normgerecht.
- Bei der CM wird aus der unteren Hälfte des Estrichs eine Mörtelprobe entnommen, zerkleinert und in eine Spezialstahlflasche mit Manometer (Druckmessgerät) gegeben. Anschließend wird Calciumcarbid hinzugefügt und die Stahlflasche wird geschüttelt. Durch die chemische Reaktion entsteht Azethylen-Gas. Es kommt zu einem Druckanstieg, dessen Höhe mit dem Manometer gemessen wird. Je höher der Druck, desto höher ist die Restfeuchte des Nassestrichs.
- Das Messverfahren mittels elektronischer Prüfgeräte ist zwar zeitsparend, jedoch bisher nicht DIN-konform. Elektronische Prüfgeräte ermöglichen die schnelle Ausgabe von Messergebnissen, ohne die Estrichfläche zu beschädigen. Hier wird die Durchlässigkeit des Mörtels für dieses elektrische Feld gemessen, indem das Prüfgerät über den Estrich gehalten wird.
